作为 2024-05-02 15:23:22

Andrea Semino

Lot 83
Mars und Venus mit dem Amorknaben
Feder in Braun, braun laviert, über schwarzer Kreide auf Bütten

14.9 x 12.7 cm

Lot 83
Mars und Venus mit dem Amorknaben
Feder in Braun, braun laviert, über schwarzer Kreide auf Bütten
14,9 x 12,7 cm

估计:
€ 4.000 - 4.500
拍卖: -2 天

Karl & Faber Kunstauktionen GmbH

城市: Munich, Germany
拍卖: 17.05.2024 13:00 拍卖时间
拍卖编号: 324
拍卖名称: Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts

拍品信息
Andrea Semino (1525 – Genua – 1595) – Mars und Venus mit dem Amorknaben. Feder in Braun, braun laviert, über schwarzer Kreide auf Bütten. 14,9 x 12,7 cm.

Feder in Braun, braun laviert, über schwarzer Kreide auf Bütten. 14,9 x 12,7 cm.

Feder in Braun, braun laviert, über schwarzer Kreide auf Bütten. 14,9 x 12,7 cm.

Andrea Semino stammte aus einer weitverzweigten genuesischen Malerfamilie. Er ging bei seinem Vater Antonio (1485–1554/5) in die Lehre, bevor er mit seinem Bruder Ottavio (c. 1520–1604) für einige Jahre nach Rom übersiedelte, um das Werk Raffaels und die Bildwerke der klassischen Antike zu studieren. Zurück in Genua, eröffnete er ein eigenes Atelier und nahm, die familiären Bande hochhaltend, zusammen mit Ottavio den Auftrag zur Ausmalung des anspruchsvoll dimensionierten Palazzo Marino in Mailand an, mit dessen Ausführung die Brüder 1557–63 beschäftigt waren. Die vorliegende Zeichnung in der Tradition Perino del Vagas (1501–547) zeigt Venus, von Mars umarmt, daneben der schlummernde Amorknabe. Eine ungünstige Ehevereinbarung, die von Juno ausgehandelt worden war, hatte Venus zur Frau des Vulcanus gemacht, dem Schmied der Götter, der nicht so recht zu seiner glamourösen Gemahlin passen wollte. Als Venus von Amors Liebespfeil getroffen wurde, war es um sie geschehen und so begann die Affäre mit dem Kriegsgott, die letztendlich – wie sollte es auch anders sein – aufflog. Die verhinderten Liebenden ließen Amor für den abgefeuerten Pfeil sühnen, indem sie ihn in dem von Vulcanus geschmiedeten Netz arretierten, das sie zuvor selbst in verfänglicher Position festgehalten hatte. Auf einem 1577 datierten Gemälde Seminos ist Venus, ebenfalls nackt und dem Betrachter frontal zugewandt, in ähnlicher Körperhaltung dargestellt (Musei di Strada Nuova, Palazzo Bianco, Genua, Inv.-Nr. PR320). Amor streckt sich nach seinem Bogen aus, den Venus mit festem Griff außerhalb seiner Reichweite hält. Mit ihrer anderen Hand umklammert sie seine Pfeile, wohl wissend um deren betörenden, aber auch unheilbringenden Liebeszauber. Zeichnungen des Künstlers sind sehr selten. – Papier verso in den oberen Ecken durch ehemalige Montierung leicht angeraut und ganz schwach wellig. In schöner Erhaltung.
Lot Details
Andrea Semino (1525 – Genua – 1595) – Mars und Venus mit dem Amorknaben. Feder in Braun, braun laviert, über schwarzer Kreide auf Bütten. 14,9 x 12,7 cm.

Feder in Braun, braun laviert, über schwarzer Kreide auf Bütten. 14,9 x 12,7 cm.

Feder in Braun, braun laviert, über schwarzer Kreide auf Bütten. 14,9 x 12,7 cm.

Andrea Semino stammte aus einer weitverzweigten genuesischen Malerfamilie. Er ging bei seinem Vater Antonio (1485–1554/5) in die Lehre, bevor er mit seinem Bruder Ottavio (c. 1520–1604) für einige Jahre nach Rom übersiedelte, um das Werk Raffaels und die Bildwerke der klassischen Antike zu studieren. Zurück in Genua, eröffnete er ein eigenes Atelier und nahm, die familiären Bande hochhaltend, zusammen mit Ottavio den Auftrag zur Ausmalung des anspruchsvoll dimensionierten Palazzo Marino in Mailand an, mit dessen Ausführung die Brüder 1557–63 beschäftigt waren. Die vorliegende Zeichnung in der Tradition Perino del Vagas (1501–547) zeigt Venus, von Mars umarmt, daneben der schlummernde Amorknabe. Eine ungünstige Ehevereinbarung, die von Juno ausgehandelt worden war, hatte Venus zur Frau des Vulcanus gemacht, dem Schmied der Götter, der nicht so recht zu seiner glamourösen Gemahlin passen wollte. Als Venus von Amors Liebespfeil getroffen wurde, war es um sie geschehen und so begann die Affäre mit dem Kriegsgott, die letztendlich – wie sollte es auch anders sein – aufflog. Die verhinderten Liebenden ließen Amor für den abgefeuerten Pfeil sühnen, indem sie ihn in dem von Vulcanus geschmiedeten Netz arretierten, das sie zuvor selbst in verfänglicher Position festgehalten hatte. Auf einem 1577 datierten Gemälde Seminos ist Venus, ebenfalls nackt und dem Betrachter frontal zugewandt, in ähnlicher Körperhaltung dargestellt (Musei di Strada Nuova, Palazzo Bianco, Genua, Inv.-Nr. PR320). Amor streckt sich nach seinem Bogen aus, den Venus mit festem Griff außerhalb seiner Reichweite hält. Mit ihrer anderen Hand umklammert sie seine Pfeile, wohl wissend um deren betörenden, aber auch unheilbringenden Liebeszauber. Zeichnungen des Künstlers sind sehr selten. – Papier verso in den oberen Ecken durch ehemalige Montierung leicht angeraut und ganz schwach wellig. In schöner Erhaltung.
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